Tag 3 – 80-90

Wir werden nach einer guten Nacht wach. Der Parkplatz war ruhig und uns hat niemand geweckt. Wieder machen wir uns einen Kaffee, dann geht’s los. Erstmal weiter nach Norden bis Kristiansund. Der erste Stopp ist geplant hinter Kristiansund auf einem kleinen Parkplatz. Das Wetter spielt mit und wir verbringen einiges an Zeit an dem Parkplatz mit einer wirklich grandiosen Aussicht auf die Nordküste von „Süd“ Norwegen. Hier oben sind die kleinen Inseln, die vor der Küste verteilt sind, super schön anzusehen. Manche beherbergen kleine Bauwerke wie Leuchttürme oder kleine, meist rote Häuser, manche sind einfach nur leicht bewaldet oder gar nur ein Fels, der aus dem Meer sticht.

Die Sonne lässt das Meer in sattem Blau erstrahlen und der blaue Himmel leuchtet uns an. Es ist malerisch. Ich gebe der Szenerie eine 80.. Anke schaut mich wieder erstaunt an.. „Das soll noch besser werden?“

Es geht danach weiter, nicht weit entfernt ist der Atlantikvegen. Eine Küstenstraße, die über mehrere kleine Inseln und Brücken führt. Wir bleiben auf der größten Insel stehen und benutzen einen der Touri-Infrastrukturwege. Ein um die Insel führender Weg, der uns die Küste sehen lässt, ohne dass wir die Natur tot trampeln. Die Sonne spielt immer noch mit, und wir erleben mehr von der Nordküste. Auch hier vergebe ich eine 80. Es ist ja technisch gesehen nichts anderes und einfach genauso schön.

Nach dem Umlaufen der Insel geht es weiter nach Molde. Wir wollen etwas einkaufen. Nach dem Besuch im Rema parken wir noch auf einem Parkplatz und genießen bei einer großartigen Aussicht unser Frühstück… oder besser Spätstück.

Es geht wieder Richtung Süden. An der Küste entlang schlängelt sich die Straße in den Andalsnes Fjord. Wir halten an, um auf eine Fähre zu warten. Ankes erste Fjordfähre. Leider ist Norwegen dabei, die Fähren aus Kostengründen durch Tunnel oder Brücken zu ersetzen. Das geht zwar schneller, nimmt aber den Charme. Die alten Fjordumfahrungen und Fährwege fallen weg und werden zurückgebaut. Damit kann man das Land schneller, aber nicht so schön erfahren.

Auf der anderen Seite angekommen geht es weiter durch Andalsnes Richtung Trollstigen. Das Wetter ist nicht mehr so gnädig, und es zieht sich zu; es nieselt, aber die Sicht wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Nach 2 Jahren der Sperrung ist die Straße der Trollstigen wieder offen. Es gab Probleme mit Steinschlag. Wir fahren langsam die Straße hoch. Beste Sicht und einigermaßen wenig Verkehr. Anke ist hin und her gerissen. Auf der einen Seite die Schönheit der Landschaft, auf der anderen Seite der Abgrund, direkt neben der Straße. Mir hingegen gefällt die Fahrt extrem gut, und ich genieße wieder einmal die Aussicht und die Rauheit der Landschaft.

Oben angekommen gönnen wir uns erstmal einen Kaffee und eine Waffel im Touri-Center. Danach gehen wir auf den neu erstellten Wegen zu den Aussichtsplattformen, auf denen wir den Wasserfall und die Größe dieser Schlucht erleben können. Es ist atemberaubend. Ich gebe der Szenerie eine 90, eigentlich nur wegen des schlechten Wetters, sonst währe es fast ne 100 :-).

Von den Trollstiegen geht es nur noch den Berg runter. Wir kommen an einem Wasserfall, oder nennen wir es Stromschnelle, vorbei. Hier hat sich der Fluss so tief in den Fels gegraben, dass er von der Oberfläche nur noch teilweise zu erkennen ist. Auch hier gibt es einen Steg und Brücken, die uns diese Schönheit gefahrlos erfahren lassen. Direkt hinter der Attraktion sehen wir einen Campingplatz und entschließen uns, hier die Nacht zu verbringen. Der Besitzer ist super süß und gibt uns eine große Auswahl an möglichen Plätzen… Wir suchen uns den schönsten raus. Jetzt nur noch duschen und was futtern.

Ich mache uns einen Nudel-, Brokkoli-, Lachs-Auflauf. Gemütlich geht es in den Abend…