Ich habe überlebt.
Was soll ich dem noch hinzufügen. Das war heute für mich Schocktherapie. Aber dazu gleich mehr.
04:28 Uhr – ich wurde wach und musste dringend auf Toilette… Oh nein, dass ist doch jetzt echt nicht wahr. Es bahnt sich eine Blasenentzündung an. Da ich eh nicht mehr schlafen konnte, musste ich erstmal googeln, wie ich das Problem ohne Doc gelöst bekomme. Um 08:30 Uhr wird dann auch Jöran wach und wir überlegten was das sinnvollste ist. Mein Entschluss: wir bewerfen das jetzt erstmal mit Ibus und der Plan scheint schonmal aufzugehen.
Jöran fuhr los, worüber ich heute sehr froh war, da ich mich nicht so hundertprozentig gut fühlte und ich eh zu sehr ablenkt gewesen wäre. Nach einer kurzen weile erreichten wir das Ziel, wo wir tags zuvor nicht mehr in der Lage gewesen waren, hin zu kommen.
Antlantiksvegen – ich nenne es Brückenlandschaftsdingen, da ich mir die Namen eh nicht merken kann.
WOW. Ich hatte Gänsehaut. Wie kann ein Flecken Erde so unberührt ausschauen und dennoch so alt sein. Nun verstehe ich die Liebe zu Norwegen, die Jöran verspürt. Auf einem Felsen legten wir ein kleines Päuschen ein und wir genossen diese unfassbar schöne Aussicht. Fest steht: ich möchte ein kleines gelbes Häuschen in genau dieser Gegend. Komme was wolle. Jöran meinte immer noch: „das is so ne 80% von 100. Hä?? Gehts noch? Schöner gehts doch gar nicht mehr?
Weiter geht es über diese wunderschöne Brückenformation Richtung Trollstiegen. Ein Glück, dass ich mich so gar nicht informiert hatte. Natürlich kannte ich ein paar Bilder von Jöran, aber diese können nicht ansatzweise ausdrücken, wie es in Realität ausschaut. Nun wurden die Berger immer höher und kantiger. Sehr rau. Charakterstark. Majestätisch. Mir war schon klar, dass wir über so nen Pass fahren, aber…
als Beifahrer fast unerträglich für mich. Jöran macht den Anschein als könnte ihn überhaupt nix mehr schocken und ich bekomme Schnappatmung. Gleichzeitig eine Landschaftsformation die man sich in den besten Träumen nicht ausmalen könnte und dann diese Straße. Ich kann meine Gefühle gar nicht mehr ausdrücken und Jöran lacht sich freck. Kaum zu glauben.. Ich habe aus versehen ein Video gemacht, was im Nachhinein ganz gut war um diese Stimmung in Erinnerung zu halten.
Diese heiße Fahrt wurde natürlich belohnt mit einer Hammer Aussicht. Dazu kam dann noch das Sahnehäubchen für mich: ein Architekt hat sich mit Corten-Stahl und Beton ausgetobt. Da kann man nur sagen: das hat er gaaaanz toll gemacht!
Nun verstehe ich Jöran. Es waren vorher tatsächlich nur 80%. Das hat alles getoppt, was ich bisher gesehen habe.
Im Vorbeifahren haben wir einen süßen kleinen Campingplatz entdeckt und uns dazu entschieden hier zu nächtigen. Was ein Tag. Ich brauchte erstmal ne Pause..














