Der Nord-Westen – Tag 7

Wow, da ist schon eine ganze Woche um. Das geht schnell. Und dabei sind wir doch eben erst angekommen.

Heute ging es von Thurso nach Ullapool. Ein Navi hätten wir nicht gebraucht, so gab es eigentlich nur eine einzige Kreuzung, an der wir abbiegen mussten…. und die habe ich verpeilt – mit Navi.

Los geht es bei starkem, böhigem Wind Richtung Westen. Vorbei an einem Kernkraftwerk ohne Kühlturm, keine Ahnung, was das ist, aber es steht Kernkraftwerk dran. Die Schotten machen wohl mehr als ich dachte anders als der Rest der Welt. Irgendwann wird es dann auch hügelig und die Strecke wird kurviger. Von Zeit zu Zeit werde ich wieder an Norwegen erinnert. Diese schroffen, kaum bewachsenen Hänge, die bis ins Meer gehen und dort eintauchen, sind ein sagenhafter Anblick. Dann kommt wieder eine andere Gegend, die mich mehr an das Flachland von Island erinnert, die Teile, auf denen außer Farnen, kleinen Hecken und Gras nichts wächst. Die Landschaft wechselt sich weiter ab. Wir kommen an wunderschönen Sandstränden vorbei. Wenn das Wasser mehr als 10 °C hätte, wäre die Landschaft mit Hotels nur so verschandelt (wie im Süden Europas), hier aber will niemand baden und damit bleibt die Natur an den Hängen der Strände.

Wir kommen an ein paar Sehenswürdigkeiten vorbei, die wir leider wegen kaputter Knie nicht mitnehmen können. Es ist auf der einen Seite schade, auf der anderen Seite gibt es eine Lücke, die wir in der Zukunft noch füllen können.

Gegen Nachmittag kommen wir in Ullapool an. Die zweitgrößte Stadt im Norden und was ist das bitte für ein Kaff. Ich bin erschrocken, wie klein sie ist. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was es für die Anwohnenden für einen Aufwand ist, hier etwas zu kaufen, das über das normale Sortiment eines Tesco hinausgeht. Wir bekommen eine Portion Fish & Chips zum Nachmittagsessen. Die Sicht auf den Mini-Hafen wird durch die Sonne versüßt. Eigentlich soll es regnen. Es ist schwül-warm, als würde es regnen, aber das bleibt wohl für den Rest des Abends aus.

Wir haben für die nächsten Tage eine kleine Hütte gemietet. Wir witzeln die Tage die ganze Zeit schon über den „Hasenstall“ oder „Hühnerstall“… Angekommen heißt uns kein Hasenstall willkommen, sondern ein süßes Tinyhouse. Teile erinnern an die Hobbits mit den runden Türen. Der Knaller ist aber die Aussicht, die wir auf der Terrasse haben. Wir haben Blick auf das Loch (Loch Broom).

Zum Glück ist das Loch ans Meer angeschlossen und ist kein Süßwasser, und es geht hier immer ein leichter Wind, sodass uns die berühmten Mitches in Ruhe lassen.

Heute Abend passiert nicht mehr viel. Wir haben für die kalte Küche eingekauft.

Morgen gibt’s dann einen Ruhetag, mal schauen, wie ruhig der wird. 😀