Schottland – Tag 1

Der erste Tag beginnt. Es wird ein eher unspektakulärer Tag und auch nicht in Schottland, sondern es geht von zu Hause nach Rotterdam. Autobahn fahren, naja, muss wohl sein.

Soweit ist es aber noch nicht; nach dem ersten Kaffee folgt der zweite. Wir haben noch Zeit und liegen auf der Couch – vorknuddeln für die nächsten zwei Wochen.

Wir schauen die Sendung mit der Maus. Draußen ist das Wetter so mäßig gut. Bewölkt, aber es regnet nicht. Ich habe schon die letzten Dinge auf das Motorrad gepackt, und es könnte losgehen.

Nach einer Scheibe Brot, einer Dusche und der Verabschiedung von allen geht’s dann auch los – ich muss sagen, als Single war das einfacher. Die Menschen hinter sich zu lassen, auch nur für zwei Wochen, ist schon schwer.

Die ersten Kilometer sind nicht so schön, 13 °C und Nebel, der sich auf den Klamotten und dem Motorrad niederschlägt. Kurz vor Euskirchen komme ich dann aus der Wolke raus, und es wird trocken. Kurze Zeit später treffe ich Gü bei dem Rastplatz Bedburger Land. Ein dritter Kaffee und etwas zu trinken für das Motorrad später geht’s weiter. Noch 280 km bis Rotterdam – easy.

Nach zwei weiteren Stopps, einer davon mit besonders gesundem Essen, kommen wir an. Es ist wirklich ereignislos… inzwischen ist aber die Sonne raus und wir haben 22°C. Noch ein Tankstopp und dann direkt zur Fähre. Ab 16 Uhr beginnt das Boarding. Ungewöhnlich, so fährt das Schiff erst um 20:30 Uhr los. So viel Zeit vorher hatte ich bisher bei keiner Fähre. Selbst die Fähre nach Island hatte nur 3 Stunden Aufenthalt. Die Liegekosten scheinen nicht sehr hoch zu sein, bzw. egal, weil P&O einen eigenen Anleger hat. Nun ja, sei wie es will. Irgendwann nach Buchungskontrollen, Passkontrollen und Kontrollkontrollen kommen wir aufs Schiff.

Wie üblich müssen wir bzw. ich die Motorräder selber sichern. Die Spanngurte sind wie immer total ausgelutscht, und sollte eine Welle das Schiff erfassen, halten diese Dinger gar nichts. Hoffen wir mal auf gutes Wetter. Kurz noch die Sachen für an Bord gepackt und los geht’s.

Schwitzend vor Hitze beladen wir uns und gehen los. Jede Sauna wäre neidisch auf die Temperatur in meiner Motorradkombi. Immer wieder das Gleiche, ich glaube, so etwas geht nicht angenehm. Egal wie, auf zur Kabine. Innen, kein Fenster und Klappbetten sind unser Reich für eine Nacht. Ganze 5 m² für zwei Personen, schade, ich wollte mit Gü gerade Tango tanzen.

Nachdem wir uns was Bequemes angezogen haben, erkunden wir das Schiff. Übersichtlich, aber hinreichend. Es erinnert mich eher an eine Partymeile. Mir wird klar, warum P&O Mini Cruises anbieten, bei denen Leute einfach nur ein bisschen durch die Gegend shippern und Geld verzocken. Wieso Menschen das machen, erschließt sich mir aber nicht.

Wir sitzen in der Sky Lounge. Die Aussicht über den Europort Rotterdam ist super, auch wenn das Motiv der Betrachtung außer einem gewissen Industriecharme wenig zu bieten hat. So warten wir auf die Abfahrt…..

Mögen die Winde und Wogen mit uns sein…