Bergen

Ich steige in den Bus ein, die Linie 29 bringt mich von Bratland nach Nestun. In Nestun steige ich dann in die Straßenbahn 1 ein. Keine 15 Minuten später steige ich bei Nieselregen in Bergen Downtown aus.

Bergen wird als das Tor zu den Fjorden bezeichnet. Warum? Ich weiß es nicht. Bergen ist auch die zweitgrößte Stadt Norwegens mit 270.000 Menschen (nach Oslo mit 670.000 Menschen). Bergen gibt es schon ewig. Damals hat die Hanse hier einen Außenposten an einem bestehenden Dorf gebaut, um einen Handelsposten für Stockfisch, Tran, Leder und lebende Greifvögel zu haben. Im Gegenzug wurden Gewürze, Porzellan und andere verarbeitete Luxusartikel aus den deutschen Hansestädten importiert. Viel mehr habe ich mir nicht merken können. Heute ist Bergen ein Touristenort. Camper und vor allem Kreuzfahrten landen hier und spucken jede Menge Menschen aus. Ansonsten ist der Hafen von Bergen Ausgangsort für viele Offshore-Einsätze für Ölplattformen aller Hersteller.

Für Touristen ist die Brügge, der Stadtteil der alten Hanse, von Interesse. Hier reihen sich kleine, sehr lange Holzhäuser nebeneinander. Direkt an der Kaimauer gebaut, stehen die Häuser inzwischen locker 30m vom Kai entfernt, der vor die Brügge gebaut wurde. Direkt neben der Brügge ist das Brüggemuseum. Hier habe ich einen Blick hineingeworfen. Es ist nicht das erste Mal, aber man vergisst ja schon etwas, und das Museum beherbergt auch eine wechselnde Ausstellung. Aktuell gibt es eine Ausstellung für das erste (sinnvolle) Grundgesetz von Norwegen, das im Jahr 1300 verfasst wurde. Teile dieser Sammlung haben es bis heute in die Verfassung und das Grundgesetz Norwegens geschafft.

Ansonsten habe ich nicht viel gemacht. Ich habe etwas sehr Norwegisches gemacht: Ich war bei Starbucks und habe einen Kaffee getrunken. Es gibt in ganz Norwegen nur 8 Starbucks-Filialen, etwa so viele wie in einem 100-Meter-Radius um einen beliebigen Starbucks in London. Außerdem habe ich im Restaurant „Zum güldenen M“ ein vorzügliches Menü gegessen. Ein Big Mac Menü in Norwegen kostet ca. 17€. Ein Kaffee bei Starbucks kommt mit knappen 10€ für einen großen Cappuccino daher. Teures Land…

Viel mehr Berichtenswertes habe ich nicht gemacht. Eine Ausstellung über Streetart, bei der nur Bilder von Streetart gezeigt wurden, mit mehr Text, als man an einem Tag lesen kann, war eher ein Flop. Aber das war kostenlos… und leider umsonst. Danach wieder mit den Öffis zum Campingplatz und die Reste von gestern aufwärmen. Dann ist der Tag quasi schon wieder vorbei.